Warum die Petition weiter läuft

16. Sep­tem­ber 2019 // Alles im Lot, so könn­te man mei­nen: Der his­to­ri­sche Juis­ter Bahn­hof bleibt erhal­ten, der dro­hen­de Abriss wur­de abge­sagt. Glaubt man den offi­zi­el­len Aus­sa­gen, so hat das nichts mit der Peti­ti­on zu tun. Das deut­li­che Bekennt­nis vie­ler Men­schen für den Erhalt des Bahn­hofs sei nicht aus­schlag­ge­bend gewe­sen für die Auf­ga­be der Abriss­plä­ne. Die­ser Hin­weis taucht immer wie­der auf — offen­bar ist er man­chen Abriss­be­für­wor­tern wich­tig. Als stö­rend wird zudem teil­wei­se emp­fun­den, dass die Peti­ti­on immer noch läuft.

Ja, war­um packen wir nun nicht unse­re Sachen und las­sen es gut sein? War­um been­den wir nicht die Peti­ti­on und leh­nen uns zufrie­den zurück? Die Ant­wort ist ganz ein­fach: Was hin­dert die Ver­ant­wort­li­chen, die bis­her den Abriss hin­ter ver­schlos­se­nen Türen vor­an­ge­trie­ben haben, ihren Stand­punkt zu ändern?

Die Öffent­lich­keit war aus­ge­schlos­sen bei den Pla­nun­gen. Gab es Details zu den För­der­an­trä­gen, zur Gestal­tung des neu­en Gebäu­des? Nein, Fehl­an­zei­ge! Man mach­te ein­fach. Und man hat­te Ver­bün­de­te auf der Insel, die sich auch nach der Auf­ga­be der Abriss­plä­ne nicht anders posi­ti­to­niert haben als vor­her. Die befremd­li­che Stel­lung­nah­me des Juis­ter Bür­ger­meis­ters Dr. Tjark Goer­ges las sich im Mai 2019 in gros­sen Tei­len wie eine völ­lig unkri­ti­sche Über­nah­me der Posi­ti­on der Ree­de­rei Fri­sia. Gilt sie heu­te immer noch?

Man mach­te die Din­ge unter sich aus und igno­rier­te die immer grös­ser wer­den­de Gemein­de derer, die den alten Bahn­hof erhal­ten wollen.

Dabei muss man wis­sen, dass es wahr­lich nicht ein­fach war, Unter­stüt­ze­rIn­nen zu mobi­li­sie­ren: Auf Juist gab es dan­kens­wer­ter­wei­se eini­ge Akti­vis­tIn­nen, die Unter­schrif­ten für die Peti­ti­on gesam­melt haben, aber letzt­lich konn­ten nur weni­ge der vie­len tau­send Urlau­be­rIn­nen erreicht wer­den. Die meis­ten Juist-Besu­che­rIn­nen haben nicht ein­mal etwas von der Gefähr­dung des Bahn­hofs mitbekommen.

Was wäre also mög­lich gewe­sen, wenn unse­re Kam­pa­gne vor Ort inten­si­ver aus­ge­fal­len wäre? Unse­re Erfah­run­gen zeig­ten, dass mehr als 90 % der aktiv ange­spro­che­nen Gäs­te ent­setzt waren über den dro­hen­den Abriss. Sie haben die Peti­ti­on ohne zu zögern unterstützt.

Las­sen wir sie also ein­fach wei­ter lau­fen, um die bis­he­ri­gen Unter­schrif­ten nicht zu ver­ges­sen und all denen, die erst jetzt von den Abriss­plä­nen erfah­ren, eine Gele­gen­heit zur Betei­li­gung zu geben.

-Frank Jer­mann

Das war die Petition

2.268 Unter­zeich­ne­rIn­nen aus der gan­zen Repu­blik und dem Ausland:

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