Deichkind
Ein Steinwurf weit vom Elternhaus
mein Deich
Zufluchtsort – mein Kinderhort
zugleich
dort träumte ich gedankenlos…
Sonne warm verwöhnte mich
Hoch oben Wolken klein und groß
drin war’n Gestalten fürchterlich
Und unten an des Deiches Fuß
Schienen von der Inselbahn
Ich hob die Hände zu nem Gruss
Wenn sie mit den Gästen kam
Links von mir der Bahnhof
Stimmengewirr zum Abschied tönte
Bald fuhr dann das Bähnchen los
Oh – wie ich mich dran gewöhnte
Auf dem Deich Vermieter winkten,
mit Bettlaken so groß und weiss
Wattenmeer – die Wellen blinkten
und die Sonne schien so heiss
der Blick folgte der Inselbahn
mit ihren gelben Wagen
ruckzuck ruckzuck
bald bog sie ab um übers Watt zu fahrn
trug sie das Wasser – möcht man fragen.
Am Anleger das weisse Schiff
Es glitt an meinem Blick vorbei
Tschüss – kommt wieder ich dann rief
Alles war so herrlich frei.
Ein Steinwurf weit vom weit vom Elternhaus
Steht noch mein alter Deich
Kein Bähnchen fährt zum Anleger raus
Kein Wasser plätschert leis und weich
Wattenmeer weit zurück gedrängt
Vor mir ein zweiter Wall
fühle mich so eingeengt
vorbei wie Rauch und Schall
ist die Romantik alter Zeit
der Charme vom spröden Juist
ich schliess die Augen
seh die Kinderzeit
während mich die Sonne küsst!